Zusammenfassung

Die Behandlung wurzelunreifer Zähne mit Pulpaverletzungen ist oft eine endodontische und restaurative Herausforderung für Zahnärzte. Eine der wichtigsten Funktionen der Pulpa ist die Bildung von Dentin. Wenn die Vitalität der Pulpa in einem unreifen Zahn verloren geht, stoppt auch die weitere Wurzelbildung. Hierdurch entsteht je nach dem Grad der fortgeschrittenen Wurzelentwicklung eine kurze Wurzel mit dünnen Dentinwänden und einem weit offenen Apex. So eine empfindliche Wurzel kann bei harten Schlägen oder Stößen leicht brechen. Daher ist es von größter Wichtigkeit, bei jungen Zähnen, deren Wurzel noch nicht voll ausgebildet ist, eine Pulpanekrose zu verhindern. Kann hingegen die Vitalität der Pulpa erhalten werden, bilden die Odontoblasten auch weiterhin Dentin und die Wurzel bildet sich im Laufe der Apexogenese vollständig weiter aus.

In diesem CME-Programm werden Behandlungsmöglichkeiten für Zähne mit Pulpaläsionen, die ein noch nicht vollständig abgeschlossenes Wurzelwachstum aufweisen, besprochen. Zunächst wird die Frage untersucht, wie ein Zahn mit entzündeter Pulpa behandelt werden sollte, um eine Heilung zu erzielen und den Schaden zu minimieren. Im zweiten Teil des Programms wird erläutert, welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wenn die Pulpa avital geworden ist. In diesem Fall hängt die Therapie vom Reifegrad der Wurzel ab. Bei Zähnen mit nekrotisch infizierter Pulpa und weit geöffnetem Apex konzentriert sich die Behandlung auf das Applizieren einer apikalen Barriere, die aus einem hermetisch abschließenden, biokompatiblen und vorzugsweise bioaktiven Material bestehen sollte. Darüber hinaus werden die restaurativen Behandlungsmöglichkeiten für Zähne dieser verschiedenen Entwicklungsstufen erörtert.

Referent

Dr. med. dent. Marga Ree
Dr. med. dent. Marga Ree

ist auf Kongressen eine gefragte Referentin und hat inzwischen mehr als 180 Vorträge und praktische Schulungen im In- und Ausland abgehalten

Was Sie lernen

Teil 1

2 CME-Punkte

Nach Teil 1 dieses CME-Programms können Sie:

  • bestimmen, wann ein Zahn für eine Behandlung der vitalen Pulpa geeignet ist;
  • die Materialien nennen, die für die Abdeckung der vitalen Pulpa geeignet sind;
  • das Behandlungsverfahren für eine direkte Pulpaüberkappung beschreiben;
  • das Behandlungsverfahren für eine partielle und eine totale Pulpotomie beschreiben.

Teil 2

2 CME-Punkte

Nach Teil 2 dieses CME-Programms können Sie:

  • die Folgen einer Pulpanekrose an einem permanenten Zahn mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum beschreiben;
  • einige spezifische Eigenschaften der Materialien benennen, die für die Wurzelkanalfüllung in einem Zahn mit weit geöffnetem Apex in Frage kommen;
  • das klinische Verfahren zum Anlegen einer apikalen Barriere in einem Zahn mit weit geöffnetem Apex beschreiben;
  • das klinische Verfahren zur Verstärkung eines endodontisch behandelten Zahns mit einer nicht vollständig ausgebildeten Wurzel beschreiben.

Inhalt

  • 1. Vorwort
  • 2. Vitale Pulpatherapie
  • 3. Fallstudien, Teil 1
  • 4. Avitale Pulpatherapie
  • 5. Fallstudien, Teil 2
  • 6. Anlage