Zusammenfassung

Patienten mit implantatgetragenen Konstruktionen können nicht nur mit biologischen, sondern auch mit technischen Komplikationen konfrontiert sein. Die Konstruktionen nutzen sich ab und können sich im Laufe der Zeit lösen oder sogar brechen. Die Ursache des Versagens beruht meist auf mehreren Faktoren. Neben Fehlern bei Entwurf und Ausführung spielen auch Indikationsfehler oder eine ungünstige Materialauswahl eine wesentliche Rolle. Das Risiko eines technischen Versagens erhöht sich, wenn eine Konstruktion starken Belastungen bzw. Belastungen in ungünstiger Richtung ausgesetzt ist. Einige technische Komplikationen lassen sich am Behandlungsstuhl leicht lösen. Es kann jedoch auch geschehen, dass eine Konstruktion komplett neu angefertigt werden muss. Ein Implantatbruch ist dabei relativ selten. Bevor Implantate brechen, gibt es zumeist Probleme mit der prothetischen Konstruktion. Um technische Komplikationen zu beheben, ist es für den behandelnden Zahnarzt wichtig zu wissen, aus welchen Teilen die implantatgetragene Konstruktion besteht. Erst dann wird deutlich, ob und wie bestimmte Teile entfernt, ausgetauscht oder repariert werden können. Bei implantgetragenen Konstruktionen ist eine korrekte Verwendung von Schrauben unbedingt erforderlich. In einigen Fällen erfordern Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten eine enge Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker oder Prothetiker. Durch regelmäßige Kontrollen ist es möglich, rechtzeitig einzugreifen und so schweren Schäden vorzubeugen.

Referent

Prof. Dr. Gordon van der Avoort
Prof. Dr. Gordon van der Avoort

hat verschiedene Aufbaustudiengänge in der Parodontologie und Implantologie geleitet. Bis heute ist er in den Bereichen Implantologie und Prothetik des ACTA an der Entwicklung von Unterrichtskonzepten beteiligt.

Was Sie lernen

Teil 1

2 CME-Punkte

Nach Teil 1 dieses CME-Programms können Sie folgendes:

  • Die Unterschiede zwischen einem Implantat auf Knochen- und auf Gewebeniveau angeben (Bone Level und Tissue Level).
  • Die Parameter nennen, welche die Festigkeit der Implantat-Abutment-Verbindung bestimmen.
  • Erläutern, wann man sich bei einer implantgetragenen Konstruktion für eine Verschraubung und wann für eine Zementierung entscheidet.
  • Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Präzisionsanker benennen, die zur Verbesserung der Retention und Stabilität herausnehmbarer Implantatprothesen verwendet werden.
  • Erklären, wie man nicht-axiale Belastungen eines Implantats weitestgehend vermeidet.
  • Benennen, welche Rolle das Implantat bei der Entstehung technischer Komplikationen spielt.
  • Die Vorgehensweise beim Festziehen der Schrauben einer implantatgetragenen Konstruktion beschreiben.

Teil 2

2 CME-Punkte

Nach Teil 2 dieses CME-Programms können Sie folgendes:

  • Erläutern, wie Zähne, Implantate und periimplantärer Knochen auf okklusale Überbelastung reagieren.
  • Empfehlungen nennen, die zu den Prinzipien der Okklusion und Artikulation bei implantatgetragenen Konstruktionen gegeben werden.
  • Bei Implantatpatienten mit Bruxismus die zu treffenden Maßnahmen nennen.
  • Erläutern, wie man Fehlpassungen vermeidet.
  • Risiken bei kombinierten zahn-implantatgetragenen Brücken (Hybridbrücken) und implantatgetragenen Freiendbrücken benennen.
  • Angeben, wie man die Ursache einer gelockerten Implantatstruktur bestimmen kann.
  • Möglichkeiten zum Entfernen gebrochener Schrauben und Implantate benennen.
  • Angeben, welche technischen Komplikationen man bei herausnehmbaren implantatgetragenen Prothesen selbst lösen kann und bei welchen man sich am besten an einen Zahntechniker wenden sollte.
  • Erläutern, wie eine herausnehmbare implantatgetragene Prothese unterfüttert wird.

Inhalt

  • 1. Vorwort
  • 2. Die Komponenten einer implantatgetragenen Konstruktion
  • 3. Biomechanische Aspekte
  • 4. Risikosituationen
  • 5. Fallstudien