Zusammenfassung

Der zahnärztliche Leistungserbringer sowie das gesamte Behandlungsteam in der Zahnarztpraxis sind ständig infektiösen Materialien wie Blut, Speichel und Körpersekreten (Biostoffen) ausgesetzt. Zum Schutz vor einer Kreuzkontamination muss daher jede Infektionskette unterbrochen werden, da davon auszugehen ist, dass jeder Patient eine potenzielle Infektionsquelle darstellt. Die präzise Einhaltung der hygienischen sowie arbeitsschutzbedingten Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Blut oder mit blutkontaminierten Instrumenten und Utensilien, der vorsichtige Umgang mit scharfen bzw. spitzen Gegenständen, die korrekte Durchführung der Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsverfahren, eine zuverlässige Händehygiene und das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung sind absolut wichtige Maßnahmen zur Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung. Die disziplinierte Arbeit und die Verwendung unbedenklicher Injektionssysteme verringern ebenfalls die Gefahr von Kontamination und Nadelstichverletzungen.

Gefährdete und gefährdende Personen müssen gegen Hepatitis B geimpft sein, denn Vorbeugung ist die beste Medizin! Die Betreuung und Nachsorge von Personen, die unerwarteter Weise mit Blut in Kontakt kamen, muss klar mittels einwandfreier Arbeitsanweisungen (AA) sowie Verfahrensanweisungen (VA) geregelt sein. Die Verbreitung von Mikroorganismen über die Arbeitsumgebung ist zu vermeiden, indem man sichtbar verunreinigte Flächen erst entsprechend reinigt und sie anschließend zusammen mit den übrigen Arbeitsflächen wirksam desinfiziert. Um der Verbreitung von Mikroorganismen über Aerosole entgegenzuwirken, muss die Qualität des Kühl- und Spraywassers aus der Behandlungseinheit regelmäßig überprüft werden; je nach Bedarf sind auch entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um diese wieder so zu verbessern, dass sie der Norm entspricht. Wenn zahnmedizinische Geräte und Instrumente mit der gebotenen Sorgfalt gereinigt, desinfiziert und gegebenenfalls sterilisiert werden, ist ihre Wiederverwendung auch für invasive Eingriffe ohne Bedenken möglich. Dabei nehmen die Hand- und Winkelstücke aufgrund ihres technischen Designs und ihrer Anfälligkeit gegenüber Aufbereitungsmaßnahmen eine Sonderstellung ein. Wichtig ist außerdem, dass das zahnmedizinische Behandlungsteam verantwortungsvoll mit den Desinfektionsmitteln umgeht. Ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise dieser Mittel ist deshalb unerlässlich.

Referent

Dr. med. dent. Alexa Laheij
Dr. med. dent. Alexa Laheij

arbeitete mit in dem Gremium, das die neue niederländische Richtlinie zur Infektionsprävention in Zahnarztpraxen geschrieben hat

Dr. med. dent. Wilmar Morsen
Dr. med. dent. Wilmar Morsen

arbeitete 6 Jahre lang als Infektionspräventionsbeauftragte im Academisch Centrum Tandheelkunde Amsterdam (ACTA)

Prof. Dr. med. dent. Hans de Soet
Prof. Dr. med. dent. Hans de Soet

erforscht seit Jahren die Korrelationen zwischen Mikroorganismen und Mundkrankheiten

Dr. med. dent. Catherine Volgenant
Dr. med. dent. Catherine Volgenant

kennt sich perfekt mit dem Thema Plaque-Autofluoreszenz als Indikator für Mundkrankheiten aus. 2016 promovierte sie darüber.

Michael Enk
Michael Enk

widmet sein berufliches Leben seit über 25 Jahren der Hygiene. Er ist Hygienekontrolleur im öffentlichen Dienst und führt Hygieneberatungen in Zahnarztpraxen durch.

Was Sie lernen

Teil 1

2 CME-Punkte

Nach dem Absolvieren des ersten Teils dieses CME-Programms können Sie:

  • die Methoden zur Bekämpfung einer Kreuzkontamination in diversen Situationen benennen und die Bedeutung der Handhygiene in diesem Zusammenhang verstehen;
  • den Zweck und die Bedeutung der Personenschutzmittel beschreiben und diese gezielt auswählen;
  • die Schutzfunktion von Impfungen – insbesondere gegen Hepatitis B – erläutern;
  • die Funktion des Biofilms erklären, der sich in den Wasserleitungen der Behandlungseinheit bildet, und diesen kontrollieren.

Teil 2

2 CME-Punkte

Nach dem Absolvieren von Teil 2 dieses CME-Programms können Sie:

  • nach Maßgabe der aktuellen Vorschriften mit Desinfektionsmitteln umgehen;
  • den Unterschied zwischen Sterilisation und Desinfektion benennen;
  • angeben, welche Verfahren sich dazu eignen, die einzelnen Kategorien von Instrumenten so aufzubereiten, dass sie wiederverwendet werden können.

Inhalt

  • 1. Einführung
  • 2. Grundlagen
  • 3. Immunisierung und akzidenteller Blutkontakt
  • 4. Der Arbeitsbereich und das Wasser der Behandlungseinheit
  • 5. Desinfektionsmittel
  • 6. Medizinprodukteaufbereitung